Emotionelle Erste Hilfe

EEH (Emotionelle Erste Hilfe)

"Nirgends können wir Glück und Angst so intensiv erfahren, wie in der Begleitung eines neugeborenen Kindes." (Thomas Harms)

Die Emotionelle Erste Hilfe (EEH) ist ein körperorientiertes Verfahren, welches in der Krisen- und Entwicklungsberatung sowie in der vorbeugenden Psychotherapie mit Eltern, Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt wird. Der Ansatz hat seine Wurzeln in der körperorientierten Psychotherapie sowie den Erkenntnissen der modernen Gehirn- und Bindungsforschung. Auf dieser Grundlage wurde die Emotionelle Erste Hilfe in ihrer heutigen Form in den 90er Jahren von dem Bremer Psychologen und Körperpsychotherapeuten Thomas Harms entwickelt.
Die Emotionelle Erste Hilfe ist eine körperorientierte Kurzzeit-Therapie für Eltern und Babys in emotionellen Krisen nach der Geburt. Die Wurzeln der Arbeit gehen auf die Säuglingsforschungen 
des Arztes und Naturforschers Wilhelm Reichs (1897-1957) zurück. Nach seinem Tode wurde die Arbeit von seiner Tochter, der Ärztin Eva Reich, und dem Psychologen Thomas Harms weiterentwickelt.

Ziele:

Ziel der Emotionellen Ersten Hilfe ist die frühzeitige Lösung von emotionalen Blockierungen der Babys, die durch traumatisierende Einflüsse vor, während und nach der Geburt hervorgerufen wurden. Ein wichtiger Aspekt dieses Ansatzes ist die sanfte Körperarbeit mit den Babys. Dabei wird durch zarte, schmetterlingsleichte Berührungen und spezifische Positionierungen des Körpers eine allgemeine Entspannung des Babys gefördert.
Im Zuge dieser Öffnung wird die körperliche Ausdruckssprache weicher und koordinierter. Das Baby beginnt neues Interesse an der Welt zu entwickeln. Die Begleitung der Eltern ist ein weiterer Schwerpunkt der Emotionellen Ersten Hilfe. 

Postnatale Krisenarbeit
Die Krisenarbeit richtet sich besonders an Eltern mit sogenannten „Schreibabys”, die sich in einer akuten Notsituation befinden. Ziele des Ansatzes sind die Emotionelle Unterstützung der Eltern, sowie die Entwicklung von Handlungsstrategien und Perspektiven im Umgang mit ihren besonders liebesbedürftigen Säuglingen. 

Präventive Körperarbeit 
Die Emotionelle Erste Hilfe eignet sich nicht nur zur Lösung von postnatalen Krisen, sondern kann auch gesundheitsfördernd für Eltern und Kind eingesetzt werden. Ziel dieser präventiven Körperarbeit ist die Förderung der emotionellen Bindung zwischen Eltern und Kind.

Einsatzbereiche der Emotionellen Ersten Hilfe:
  • Unterstützung von Schwangeren und werdenden Eltern bei der Entwicklung einer liebevollen Verbindung zum ungeborenen Kind.
  • Begleitung und Lösung von Wochenbettkrisen zwischen Eltern und dem neugeborenen Kind
  • bei Schlaf-, Still,- und Fütterproblematiken
  • bei Regulationsstörungen, sog. Schreibabys
  • Trauma-Begleitung von Eltern und Babys nach überwältigenden Belastungen rund um die Geburt
  • nach Forceps
  • für Eltern, die gewaltvolle Impulse gegenüber ihrem Baby spüren
  • bei (unerfülltem) Kinderwunsch 
  • nach Trennungserfahrungen 
  • für Mütter, wenn sich keine, oder nur schwer Freude über ihr Baby einstellt
Share by: